Gladbeck/Gelsenkirchen. Lebensgefährliche Aktion: Unbekannte haben einen Baumstamm auf die Schienen gelegt. Nun ermittelt die Bundespolizei und sucht Zeugen.
Eine lebensgefährliche Aktion sorgte am Mittwochabend (30. Oktober) für einen Unfall auf der Bahnstrecke zwischen Gladbeck und Recklinghausen. Unbekannte hatten in Höhe des Ostrings in Gelsenkirchen einen Baumstamm auf die Schienen gelegt. Die S9 auf dem Weg von Gladbeck-West nach Recklinghausen kollidierte daraufhin mit dem Hindernis.
Nach Angaben der Bundespolizei soll der Triebfahrzeugführer die Strecke zuvor mit 80 bis 90 Kilometern pro Stunde befahren haben, als er den Baumstamm erkannte. Aufgrund der Witterungsverhältnisse sei das aber zu spät gewesen, sodass er eine Kollision nicht mehr verhindern konnte. Weiter heißt es in der Mitteilung der Bundespolizei: „Durch den Aufprall wurde der Baumstamm gespalten, sodass ein Teil unter dem vorderen Radsatz des Zuges eingeklemmt war.“
Es sei aber gelungen, den Zug zurückzusetzen und so den Stamm aus dem Radsatz zu entfernen. Anschließend konnte die S-Bahn ihren Weg bis Herne fortsetzen, dort wurde sie dann evakuiert, etwa 110 Reisende mussten den Zug verlassen. Verletzt wurde, nach bisherigem Stand, zum Glück niemand. Allerdings kam es in der Folge zu insgesamt 840 Minuten Verspätung bei 20 Zügen sowie zu Teilausfällen und Umleitungen.
Die Bundespolizei stellte den Baumstamm, er hatte einen Durchmesser von rund 20 Zentimetern und war etwa einen Meter lang, als Beweisstück sicher. In unmittelbarer Entfernung zum Tatort fanden sie noch weitere Holzstämme. Zudem stellten sie eine Getränkedose und einer Wasserflasche sicher. Die Ermittler leiteten ein Verfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein und suchen nun Zeugen. Wer etwas beobachtet hat, wird gebeten, sich zu melden, unter: 0800/6888 000 .
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