„Wie ein Popstar!“ Gelsenkirchener erlebt beim Ironman auf Hawaii Einzigartiges – WAZ News


Gelsenkirchen. Fabian Karst hat am Ironman auf Hawaii teilgenommen. Als Sportler hadert der Triathlet aus Gelsenkirchen, als Mensch ist er dagegen begeistert.
Schon um fünf Uhr morgens stand Fabian Karst im Mittelpunkt. Als er zusammen mit den anderen Triathleten seiner Altersklasse in den Startbereich kam, wurden sie von den jubelnden Helferinnen und Helfern empfangen. „Das war keine deutsche Nüchternheit, man hat sich gewühlt wie ein Popstar“, erzählt der gebürtige Gelsenkirchener. Auch wenn an den Straßen des Ironman auf Hawaii hunderte Zuschauer, darunter auch seine Familie, ihm zujubelten; diese Unterstützung von den Männern und Frauen in den bunten T-Shirts „war einzigartig. Diese Atmosphäre ist einfach unbeschreiblich.“
Nach neun Stunden, 43 Minuten und 17 Sekunden lief Fabian Karst als 104. der Altersklasse 30-34 und 443. insgesamt beim größten Triathlon-Ereignis der Welt ins Ziel ein. Der gerade einsetzende Regen konnte nichts von seiner Freude, von seiner Erleichterung wegwaschen. Schon zuvor hatte es „der Wettergott sehr gut mit uns gemeint“, sagt er. „Es war nie zu heiß und nie zu windig.“ Den Mythos Ironman auf Hawaii hat Karst nun erlebt – als Mensch und als Sportler. Da fällt das Fazit natürlich zweigeteilt aus.
Als Mensch war er begeistert, von allem, was er in den vergangenen Wochen auf Hawaii erleben durfte. Der Sportler Fabian Karst aber war mit seinem Rennen nicht rundum zufrieden. Das Radfahren hatte ihn nämlich Zeit gekostet. „Ich bin 60 Kilometer lang unter meiner Wattvorgabe gefahren“, stellt er sehr selbstkritisch fest, „das war noch nicht mal eine Trainingsleistung. Ich war in einem Energieloch. Es ist schon nicht leicht, zu denken, dass man 60 Kilometer gar nicht von der Stelle kommt.“
Aber im Rückblick sieht er auch das Gute an dieser Situation. Durch den Rückstand auf dem Rad verließ ihn der Druck. „Beim Laufen hatte ich dann Lockerheit gewonnen“, meint er. Statt um Minuten zu feilschen, konnte er sich um die Kühlung seines Körpers kümmern und eventuell auch mal einen Blick nach links und rechts werfen – noch mehr in sich aufsaugen.
3:30,45 Stunden benötigte der Gelsenkirchener für die Marathondistanz, für die 180 Kilometer Radfahren 5:02,45 Stunden und über die knapp vier Kilometer Schwimmen 1:00,40 Stunden. Bei der ersten Disziplin, dem Schwimmen, hatte er genau wie der spätere Weltmeister Patrick Lange mit den Feuerquallen zu kämpfen. „Wie ein extremer Brennnessel-Stich“ fühlt sich das an, verriet er der WAZ.
Die Zeit bis Anfang November wird Fabian Karst mit seiner Familie auf Hawaii verbringen. „Jetzt gibt es Urlaub, ohne Sport“, sagt er mit einem Lachen. Für das nächste Jahr stehen für ihn eher lokale und regionale Wettkämpfe auf kürzeren Distanzen an.
„Ich zahle dann die Zeit zurück, die ich mir für dieses Jahr erkauft habe“, sagt er. Und mit dem Blick auf die Straßen von Kona, die sich langsam vom Ironman-Spektakel erholen, fügt Faban Karst an: „Der Zirkus ist vorbei.“
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