Weltmeister in Gelsenkirchen? „Müssen wir kriegen“ – WAZ News


Gelsenkirchen. Das Gelsenkirchener Radrennen geht im kommenden Jahr zum 31. Mal über die Bühne. Dabei soll auch wieder ein großer Name dabei sein
Wenn irgendwo auf der Welt ein Radsport-Event stattfindet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dort auch ein Stück Gelsenkirchen mitfährt. Die City-Nacht des Rad-Clubs Olympia Buer konnte in den vergangenen 30 Ausgaben schon so einige spätere oder amtierende Welt- und Europameister auf der Strecke begrüßen. Nun ist seit Sonntag diese Liste um einen Namen länger geworden.
Tim Torn Teutenberg gewann gemeinsam mit Roger Kluge bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft in Kopenhagen die Gold-Medaille im Madison. Es war der einzige Titel für Deutschland bei der diesjährigen WM.
Die Freude war auch bei Michael Zurhausen, Organisator der City-Nacht, groß. „Es war eine schöne Überraschung. Damit hatte wohl keiner gerechnet“, sagte er. Mit dem „kleinen Teutenberg“, der 2023 Vierter in Schaffrath wurde, steht er immer mal wieder in Kontakt, gratulierte ihm nach dessen erstem WM-Titel auch. Es dürfte nicht die einzige Nachricht gewesen sein, die am Sonntagabend auf dem Handy des 22-Jährigen eingegangen ist.
Es blieb aber nur bei einer Gratulation Zurhausens. Eine Einladung für die kommende City Nacht (18. Juni 2025) hätte er wahrscheinlich gerne ausgesprochen, sie ist aber nicht im Bereich des Möglichen. Teutenberg wird im kommenden Jahr als Profi-Fahrer für den Lidl-Trek-Rennstall an den Start gehen. In dieser Saison ging er noch als Amateur-Fahrer auf die Straße, gewann dort unter anderem in der U23 den Klassiker Paris-Roubaix.
Dadurch würde eine Teilnahme Teutenbergs an der City-Nacht den Rahmen sprengen. „Das kostet dann richtig Geld. Man müsste dann eine Dopingkontrolle einrichten und auch einen Comissair aus Frankreich oder so mit ins Boot holen. Das ist so für uns nicht machbar“, sagt Zurhausen. Bei der anderen Hälfte des deutschen Weltmeister-Duos sieht die Sache schon anders aus. „Roger Kluge müssen wir jetzt kriegen“, meint er mit einem Lachen. „Dann hätten wir die zehn Weltmeister voll, die mal in Schaffrath gefahren sind. Solche Fahrer sind immer ein Aushängeschild für die Veranstaltung.“
Auch wenn Kluge mit seinen 38 Jahren schon langsam in den Herbst seiner Radsport-Karriere einfährt: ans Aufhören denkt er noch lange nicht. „Ja, ich fahr‘ LA, das ist mein Ziel. Punkt, beendet“, sagte er nach dem WM-Triumph. Die Olympischen Spiele in vier Jahren stehen also noch auf seinem Zettel. „Auf der Bahn kann man sicherlich bis 40 noch gute Ergebnisse erzielen“, erklärt Zurhausen. „Gerade da er jetzt nicht mehr die schweren Rennen auf der Straße fahren muss, ist das sicherlich möglich.“ Ein Abstecher nach Gelsenkirchen dürfte da trotzdem noch in den Plan des Berliners passen.
Einige Eindrücke dürfte er sich dann von Teutenberg und seinem ehemaligen Bahnrad-Partner Theo Reinhardt holen können. Beide gingen schon in Gelsenkirchen an den Start. Dass zwischen Talent Teutenberg und Kluge 16 Jahre Altersunterschied liegen und sie auch erst kurz vor dem WM-Start zusammenfanden, war unwichtig. „Es scheint ja keinen Unterschied zu machen, welches Alter man hat. Wenn man gut drauf ist und zumindest zwei-, dreimal vorher geübt hat, dann scheint das schon zu reichen“, sagte Kluge schmunzelnd: „Alter spielt keine Rolle.“
Ein wenig Ehrfurcht spürte Teutenberg aber schon, als er nach Bronze mit dem Vierer nun mit dem Radsport-Urgestein den Titel geholt hatte: „Mit ihm Weltmeister zu werden, ist Wahnsinn.“
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