Gelsenkirchen · Schalke schien auf dem Weg, sich zu stabilisieren. Gegen Kaiserslautern müssen die Gelsenkirchener aber einen herben Rückschlag hinnehmen. Nach dem Spiel wird es ungemütlich.
Niederlage gegen Kaiserslautern: Die Schalker Spieler sind enttäuscht.
Pfiffe, Fan-Wut aber auch viel fassungslose Stille: Der FC Schalke 04 hat gegen den 1. FC Kaiserslautern klar verloren und droht noch an diesem Spieltag auf den Abstiegsrelegationsplatz abzurutschen. Die Mannschaft von Trainer Kees van Wonderen unterlag den formstarken Gästen aus der Pfalz mit 0:3 (0:1).
„Das darf uns nicht passieren. Das tut mir auch wirklich leid“, sagte Kapitän Kenan Karaman. „Es geht nur um den Klassenerhalt – nicht mehr.“ Sein Coach sah es ähnlich. „Für jeden war es enttäuschend“, sagte van Wonderen. „Den Kampfgeist, der uns letzte Woche stark gemacht hat, hatten wir heute viel zu wenig.“ Am vergangenen Samstag hatte sich Schalke nach einem 0:2-Rückstand beim Hamburger SV noch ein 2:2 erkämpft.
Drei Spiele in Serie hatten die Gelsenkirchener nicht verloren. Nun bleiben sie bei 13 Punkten. Kaiserslautern schaffte dagegen das sechste Spiel nacheinander ohne Niederlage und wird mit nun 23 Zählern immer mehr zum Aufstiegsanwärter.
Die Zuschauer auf Schalke sahen viele packende Zweikämpfe zwischen Schalke und Kaiserslautern.
Vor 62.075 Zuschauern in Gelsenkirchen erzielten Ragnar Ache in der 12. Minute, Daniel Hanslik (52.) und Daisuke Yokota (61.) die Tore für Kaiserslautern. Schalke war vorne zu harmlos, um das Team von Trainer Markus Anfang ernsthaft zu gefährden. Zudem leisteten sich die Gastgeber vor allem im zweiten Durchgang in der Defensive große Lücken.
Nach unruhigen Tagen mit Wirbel um ein pikantes Interview von Ex-Trainer Karel Geraerts und dem Streit mit Torwart Ralf Fährmann wurde es für Schalke auch im Spiel schnell unbequem. Die Gäste aus der Pfalz nutzten gleich ihre erste Torchance zur Führung. Filip Kaloc flankte von links in die Mitte, wo Ache erstaunlich unbedrängt zum Schuss kam und die mitgereisten Fans der Lauterer jubeln ließ.
Schalke war um eine schnelle Antwort bemüht. Die Gastgeber zeigten in Ansätzen auch ansehnliche Angriffe. Beim letzten Pass oder im Abschluss fehlte es aber zu häufig an der nötigen Präzision.
Zudem blieb Kaiserslautern gefährlich. Bei einem Distanzschuss von Florian Kleinhansl fehlten nur Zentimeter zum 0:2, ein zu unplatzierter Schuss von Ache aus guter Position stellte Schalke-Torwart Justin Heekeren nicht vor Probleme. Kurz vor der Pause musste Ache dann ausgewechselt werden. Der beste Torschütze des FCK verließ den Platz von Betreuern gestützt.
Trotz des personellen Rückschlags kamen die Gäste stark aus der Kabine. Hanslik gelang mit einem abgefälschten Distanzschuss der zweite Treffer für Kaiserslautern. Und es kam noch schlimmer für Schalke: Der starke Yokota schloss einen feinen Angriff zum 3:0 für den FCK ab.
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