
Gelsenkirchen. Die SG Gelsenkirchen ist auch bei den NRW-Meisterschaften von Ausfällen gebeutelt. Die Tendenz zeigt nun aber wieder leicht nach oben.
Victoria Dolle musste dieses Bild einfach teilen. Einen kompletten Medaillensatz bringt die Schwimmerin der SG Gelsenkirchen schließlich auch nicht nach jedem Wochenende mit nach Hause. Über alle drei Schmetterling-Strecken fand sie sich am Ende auf dem Treppchen wieder und steuerte so dreiviertel aller Medaillen für die Gelsenkirchener bei den NRW-Meisterschaften bei. Es hätten durchaus noch mehr sein können – aber der Wurm, der bei der SG seit Dezember drin ist, wurden sie auch in Wuppertal nicht los.
„Es war ein bisschen das, was wir befürchtet hatten“, sagt SG-Trainer Michael Seeger. Von den geplanten 13 Schwimmerinnen und Schwimmern gingen nur acht an den Start. Die gemeldeten zwei Männer-Staffeln wurden zurückgezogen. In Anbetracht dieser Umstände „können wir trotzdem sehr zufrieden sein“, erklärt er. Schließlich kamen neben Dolles Dreierpack und der Silber-Medaille von Patrick Arne über die 200 Meter Brust noch zehn Plätze in den Final-Wettkämpfen hinzu.
„Die Tendenz geht wieder leicht nach oben“, sagt Seeger. Das machte er vor allem an Dolle fest. Über die 100 Meter Schmetterling schwamm sie in 1:03,34 ihre Saisonbestleistung und auf den zweiten Platz. Bei ihrem NRW-Titel über die 50 Meter Schmetterling siegte sie in einem „Wimpernschlagfinale“ mit drei Hundertstel Vorsprung. Den dritten Platz sicherte sie sich ebenfalls mit einer Leistung knapp an ihrer Bestleistung. „Das macht Hoffnung für die Deutschen Meisterschaften“, meint ihr Trainer.
Allerdings täuschte das nicht darüber hinweg, dass die Gelsenkirchener wieder nur mit einem „Rumpf-Team“ an den Start gingen konnten. Marius Schimnatkowski und Leon Volkmann etwa reiste gar nicht erst mit nach Wuppertal, Simon Hagin kämpfte sich irgendwie durch den Wettkampf. „So richtig gut schläft man dann auch nicht, wenn man nicht weiß, was für Nachrichten und Absagen einen am nächsten Morgen wieder erreichen werden“, sagt Seeger. Das Hoffen auf Besserung begleitet ihn auch in den Tagen, bevor es am Wochenende ins Trainingslager geht.
Vom 12. bis zum 23. April bereitet sich die SG Gelsenkirchen in Riccione/Italien auf die Deutsche Meisterschaft in Berlin und die zweite Saisonhälfte vor. Wer genau die Reise mitmachen kann, ist derzeit noch fraglich. „Wenn sie angeschlagen ins Trainingslager gehen und dort dann noch die hohe Belastung haben, ist das auch nicht gut für die nächsten Wochen“, erklärt Seeger. Bei Volkmann und Schimnatkowski, die beide schon am Wochenende aussetzten, besteht zumindest Hoffnung, dass sie mitreisen können. „Es ist derzeit mehr reagieren als agieren.“
Mit den Männer-Staffeln und einem gesunden Schimnatkowski hätte die Bilanz der SG Gelsenkirchen wohl noch etwas besser ausgehen. „Mit Marius hätten wir auf einigen Strecken sicherlich noch ein paar Medaillen mehr geholt“, meint Seeger. „Aber es sollte eben nicht sein.“
Dass die Gelsenkirchener das zweite Jahr in Folge eine NRW-Meisterin stellen konnte, machte die Sorgen etwas vergessen. Die übrigen Leistungen, wie von Isabella Wojtakowski, die bei ihren vier Starts jeweils das Jugendfinale erreichte, trugen ebenfalls zum guten Abschneiden bei. Die Tendenz steigt bei der SG Gelsenkirchen – nur wenn Seeger eines in den letzten Monaten gelernt hat, ist es, dem Trend nicht allzu sehr zu vertrauen.
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