Klein und fein: So schmeckt es in der „Genusswerkstatt“ – WAZ News


Gelsenkirchen. Kleine Speisekarte, kleiner Gastraum, großes Sortiment zum Mitnehmen: Gelsenkirchens Genusswerkstatt ist mehr als ein Restaurant.
Schon das große, freundlich gestaltete Schaufenster an der Schalker Straße 157, das einen ersten Blick in die „Genusswerkstatt Risoli“ gestattet, hebt sich in dieser Straße ab. Die Tür ist verschlossen, auch wenn Verkauf und/ oder Restaurant geöffnet sind. Im Lokal begrüßt der Padrone, Francesco Risoli, seine Gäste und Kunden. Freitags bis sonntags abends allerdings steht er meist bereits in der Küche, um für die bis zu 14 möglichen Gäste zu kochen. Für mehr bietet der gemütliche, kleine Gastraum im hinteren Bereich nämlich keinen Platz.
Francesco Risoli kam als Teenager nach Gelsenkirchen. In den 80er Jahren führte er mit Papa das Restaurant „La Stalla“ an der Kurt-Schumacher-Straße, später zog das Lokal samt den Gästen 300 Meter weiter um die Ecke, an die Grenzstraße.
Heute liegt Risolis Schwerpunkt eigentlich auf dem Verkauf hausgemachter Produkte, vom aromatisiertem Grappa und Gin über Nudeln und edle Saucen, die daheim nur noch zu erwärmen sind, bis zu erlesenen Balsamicos und Olivenölen, Wein und Gebäck. Doch hier soll es um das kleine Restaurant gehen.
Bei unserem Besuch am Sonntagabend ist jeder Platz besetzt. Ohne Reservierung geht hier offensichtlich nichts. Die Speisekarte kommt auf einer großen Staffelei an den Tisch, der mit Stoffservietten und geschmackvollem Besteck gedeckt ist. Fünf italienische Vorspeisen-Klassiker von Bruschetta (7,50 Euro) über Vitello Tonnato (14 Euro) bis Black-Tiger Scampi (16,50 Euro), dazu zwei Salate, eine Tagessuppe, fünf Pastavarianten zwischen 11,50 Euro und 16,50 Euro.
Bei den Hauptgerichten gibt es zweimal Fleisch (Kalbsmedaillons zu 22 Euro, Black Angus Rinderfilet ab 32,50 Euro) und zweimal Fisch (Dorade und Garnelen zu 24,50 Euro) – das ist alles. Auch die Weinauswahl ist übersichtlich. Zwei rote, zwei weiße plus Rosé-Wein, solide und auch als 0,2-Glas zu haben. Der Gatte entscheidet sich für einen Pinot Grigio, ich bleibe beim Wasser.
Ergänzt wird die Standardkarte durch Tagesspezialitäten auf einer Tafel an der Wand. Heute sind es Jacobsmuscheln auf Zucchini (17,50 Euro), Lammfilet al herbe und Wolfsbarsch mit Salbei. Wir beginnen mit Bruschetta und Jakobsmuscheln. Der Gaumenkitzler vom Haus ist für meinen Geschmack mäßig inspiriert, der Gatte mag es: Salami, Oliven, Öl und fantastisches Brot.
Bei den Vorspeisen gibt es keine zwei Meinungen. Die vier perfekt gerösteten, knusprigen Baguettescheiben sind üppig mit Tomatenwürfelchen belegt, in der Mitte bildet Rucola einen schönen optischen Kontrast. Die drei auf den Punkt gegarten Jacobsmuscheln auf in Butter gebratener Zucchinischeibe mit würziger, aber nicht zu dominanter Saucenbegleitung, überzeugen optisch und geschmacklich gleichermaßen.
Bis zum Hauptgang dauert es eine Weile, alle Speisen werden frisch zubereitet. Und das lohnt sich. Das Lammfilet – zwei zarte Rückenstücke wird begleitet von glasierten Kartoffeln, knackigem Gemüse und dezenter Dekoration. Das Fleisch ist zart rosa gebraten, nur im Innersten einen Hauch blutig; perfekt.
Das Wolfsbarschfilet des Gatten mit Salbei, Knoblauch, Salat und glasierten Kartoffelscheiben (26,50 Euro) kommt mit zwei stattlichen Fischfilets auf den Tisch. Sie sind feinwürzig dank der kross gebratenen Salbeiblätter, der Gaumen freut sich beim Probieren über eine wahre Geschmacksexplosion auf der Zunge. Der Salat mit Rucola, Kirschtomaten und Sprossen bietet einen perfekten Kontrast, die Kartoffeln sind ebenso wie beim Lamm unspektakulär.
Der Gatte hat sich für das Lammfilet entschieden. Es sind zwei Filets, begleitet von ebenfalls glasierten Kartoffeln, knackigem Gemüse und dezenter Dekoration. Das Fleisch ist zart rosa gebraten, nur im Innersten einen Hauch blutig; perfekt für den Gatten. Und ich kann sein Urteil nur bestätigen.
Zum Nachtisch gibt es neben Tiramisu, Panna-Cotta, Mousse au Chocolat an diesem Tag frische Feigen in Marsala. Die Entscheidung fällt da leicht. Auf Tisch kommen vier Scheiben Feigen in einer köstlichen Sauce, die Dekoration mit frischen Himbeeren und Blaubeeren und einem farbigen Saucenspiegel verwöhnen auch das Auge. Die Portion ist übersichtlich, aber gesättigt sind wir ohnehin längst.
Geöffnet ist das Restaurant freitags, samstags und sonntags ab 18, Reservierung ist empfohlen. Der Außerhausverkauf auch von Menüs und anderen Speisen öffnet mittwochs bis freitags, jeweils 12 bis 14.30 Uhr. Mehr Info gibt es unter genusswerkstatt-risoli.de oder Telefon 0209 9507855.
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