Bruce Springsteen auf Schalke – warum es ein besonderer Auftritt ist – WAZ News


Gelsenkirchen. Bruce Springsteen kehrt 2025 nach Gelsenkirchen zurück. Vor 21 Jahren rockte er schon einmal dort – wusste aber gar nicht, wo er war.
Mit 75 Jahren ist er so tourfreudig wie lange nicht mehr: Bruce Springsteen kommt 2025 im dritten Jahr in Folge nach Europa und Deutschland. Am 27. Juni tritt er dabei auch in der Gelsenkirchener Veltins Arena auf. Der exklusive Vorverkauf ist schon gestartet, am Mittwoch, 9.10.24 beginnt der allgemeine. Das einzige NRW-Konzert des US-Rockstars ist eine Rückkehr in die Schalker Arena, denn am 22. Mai 2003 griff er hier schon einmal in die Saiten seiner legendären Telecaster – damals eine Premiere.
Springsteens Auftritt in der zwei Jahre zuvor eröffneten „Arena AufSchalke“ war zwar nicht das erste Konzert dort, aber das erste eines internationalen Rockstars. Es bildete den Auftakt einer ganzen Reihe hochkarätiger Konzerte und war eine Art Feuerprobe für die Nebennutzung des Schalker Heimstadion – die zumindest, was die umliegende Infrastruktur betrifft, ordentlich in die Hose ging. Rund um die Arena kam zwischen 18 und 21 Uhr der Verkehr völlig zum Erliegen, das Konzert begann 50 Minuten später. Dennoch waren viele Fans noch nicht auf den Plätzen, als „Bruuuuuuce“ mit „The Rising“ loslegte. Gut, allzuviel hat sich seitdem nicht geändert – immerhin wissen die meisten Fans nun, dass eine zeitige Anreise geboten ist.
Drei Stunden rockte der Boss damals und begeisterte die Fans u.a. mit den Songs seines aktuellen Albums, auf dem er die Anschläge des 11. September 2001 verarbeitete. Auf der Bühne war der damals 53-Jährige voll in seinem Element. Dass er sich in Stadt namens Gelsenkirchen befand, wusste der Superstar. Auch, dass im Stadion sonst eine „Soccer“-Mannschaft namens Schalke kickte, hatte man ihm gesteckt. Aber wo genau er sich eigentlich gerade befand, das war Springsteen wohl nicht ganz klar – wie er den Fans offenherzig mitteilte: „Hallo Gelsenkirchen. Wo immer das ist.“ begrüßte er die 60.000 in ihrer Landessprache. Das brachte es sogar zum „Zitat des Tages“ in der WAZ.
Den augenzwinkernden Spruch könnte man indes durchaus als symptomatisch für Bruce Springsteens Verhältnis zum Ruhrgebiet auffassen. Denn außer in jenem Mai 2001, als er im Revier einen Konzertsommer mit Auftritten von Bon Jovi, Grönemeyer, Robbie Williams (alle Schalke) und den Rolling Stones nebst AC/DC in Oberhausen eröffnete, kam der Boss nur ein weiteres Mal an die Ruhr. Zehn Jahre zuvor rockte er zweimal hintereinander in der Dortmunder Westfalenhalle: am 3. und 4. April 1993. In den Rhein-Metropolen Köln und Düsseldorf dagegen stand der Working-Class-Rocker bis heute dagegen ganze acht Mal auf der Bühne, 2013 einmal auch in Mönchengladbach. Dass der singende Anwalt der „kleinen Leute“ sich 2025 nun endlich mal wieder im Revier sehen lässt, dürften die hiesigen Fans durchaus als überfällig betrachten.
62 DM kostete die Karte 1993 für eines der beiden Konzerte in der Westfalenhalle. Wer eine für den 3.4. hatte, erlebte einen echten Überraschungsauftritt: Beim Song „Glory Days“ kamen Jon Bon Jovi und Richie Sambora auf die Bühne und unterstützten den Boss, wie sie selbst ein echter Jersey-Boy. Nur einen Tag zuvor standen Bon Jovi noch selbst auf der Bühne der Westfalenhalle. Koinzidenz: 2003 rockten Bon Jovi genau eine Woche nach Bruce Springsteen die Schalker Arena. Dass es 2025 erneut ähnlich laufen könnte, ist dagegen unwahrscheinlich. Nach einer Stimmband-Operation kann Jon Bon Jovi sogar möglicherweise nie mehr auf Tour gehen.
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