You’re not in Gelsenkirchen anymore! – FALTER

An sich leuchtet die Idee ja ein, Akın Emanuel Şipals ironische Geschichte des Osmanischen Reichs nach Wien mit seiner großen türkischen Community zu holen. Der Deutschtürke wurde vom Schauspiel Köln in der Intendanz Stefan Bachmanns mit dem Verfassen des Stückes „Akıns Traum (vom Osmanischen Reich)“ beauftragt. Jetzt leitet der Regisseur die Burg, die Uraufführungsinszenierung hat er aus dem Rheinland mitgebracht. Schade nur, dass so viele Gelsenkirchen-Witze vorkommen, die verpuffen.
Die historischen Begebenheiten am Bosporus ab dem Jahr 1200 werden als grotesker Traum erzählt, den der Autor hat, während seine Frau ihn zum DM Feuchttücher holen schickt. Glitzernde Gewänder, turmhohe Kopfbedeckungen, schreckliche Tiermasken tragen die fantasierten Figuren, über ihnen schweben unzählige Glühlampen in verschiedenen Höhen. Wer sich auskennen will, erwerbe Vorkenntnisse.
Zugänglicher sind die Passagen, in denen Akın sich in der Gegenwart seinen Ruhm als Schriftsteller erträumt – keine Selbstverständlichkeit für einen Migranten der zweiten Generation. In der Titelrolle kehrt Mehmet Ateşçi als Gast an die Burg zurück. Seine Monologe allein inmitten der großen Bühne sind wahrlich umwerfend – beeindruckender als das etwas angestrengte Orient-Chichi.
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