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Historischer Fund in Ruhrgebiets-Keller. Ein Gastronom stieß auf eine jahrzehntealte Rechnung eines Gelsenkirchener Lokals. Preise lassen aufhorchen.
Das ist die Stadt Gelsenkirchen
Gelsenkirchen verbinden viele sofort mit dem FC Schalke. Doch die Stadt ist mehr als nur Fußball und Industrie. In diesem Video stellen wir dir sie vor.
Was man nicht alles so zwischen den Jahren beim Aufräumen findet. Patrick Barciaga staunte nicht schlecht, als er am Sonntag (29. Dezember) einen Blick in ein paar Kisten in seinem Keller warf.
Der Betreiber des „Imbiss am Schacht“ in Herten stieß dabei auf zahlreiche Dokumente seiner Familie aus Gelsenkirchen. Eines davon hinterließ bei dem Gastronomen aus dem Ruhrgebiet ganz besonders viel Eindruck.
Es handelt sich um eine Rechnung aus der Gaststätte Ostrops-Hof an der Brauckstraße 34 in Gelsenkirchen. Der Beleg stammt vom 20. Januar 1968. Patrick Barciaga geht davon aus, dass sein Opa an diesem Tag mit der Familie ausgegangen sein könnte. „Die Uroma könnte dabei gewesen sein“, mutmaßt der Hertener angesichts der Vielzahl an Speisen.
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So wurden auf der Rechnung unter anderem sechs „Zigeunerschnitzel“ gelistet, jeweils zum Preis von sechs Deutscher Mark (DM). Dazu gab es noch drei Champignon-Toasts (jeweils 4,50 DM) und diverse Getränke. Vor allem der Bierpreis dürfte viele Menschen angesichts der zuletzt förmlich explodierten Lebensunterhaltskosten neidisch auf die Vergangenheit blicken lassen. Denn pro Glas (vermutlich 0,2 Liter) wurden gerade einmal 50 Pfennig (!) fällig.
Hinzu kam dann noch die Mehrwertsteuer von zehn Prozent. Am Ende sollte die Familie für ihren Restaurantbesuch 62,70 Euro bezahlen. Und das für sechs Hauptgerichte, mehrere Vorspeisen und zahlreiche Getränke. Da dürfte es wohl dieser Tage kein Lokal mehr geben, dass diese Menge an Waren für eine zweistellige Summe über den Tresen schieben würde.
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„Ein Zeitzeugen-Dokument! Nen Bier 50 Pfennig. Heute kaum noch vorstellbar“, zeigt sich ein Gelsenkirchener in einer lokalen Facebook-Gruppe begeistert. „Das waren noch Zeiten“, schwelgt ein anderer in Erinnerung. Doch viele verweisen auch darauf, dass zu dieser Zeit auch die Löhne entsprechend niedrig waren. „Im Jahr 1968 verdiente man circa 900 DM pro Monat. Da war 62,70 DM eine stolze Summe“, rechnet ein Gelsenkirchener vor.
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Auch andere verweisen darauf, dass die Kaufkraft damals deutlich niedriger war, die Preise also nicht höher hätten ausfallen dürfen. Weder konnte der Ostrops-Hof diese Preise bis ins Euro-Zeitalter halten, noch konnte sich die Gaststätte bis heute halten. Seit mittlerweile sieben Jahren ist das Gelsenkirchener Restaurant Geschichte.
Wer für eine schmale Mark gutes Essen genießen möchte, kann sich dieser Tage vertrauensvoll an Patrick Barciaga wenden.
In seinem Imbiss gegenüber vom Förderturm der alten Zeche Schlägel & Eisen in Herten gibt es die Currywurst mit Pommes („Knappen-Teller“) für 6,70 Euro und das Bier (0,33 Liter) für 3,20 Euro dazu, „also knapp unter 20 DM“, rechnet der Hertener mit einem Augenzwinkern vor. Na dann, guten Appetit.
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