Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen-Ückendorf wächst der Unmut über eine wilde Müllkippe unmittelbar vor einem städtischen Büro und die „Ignoranz“ der Stadt.
Polizei, Kommunaler Ordnungsdienst (KOD) und Caritas sollen verstärkt Präsenz in Gelsenkirchen-Ückendorf zeigen. Lärm, Verwahrlosung und Probleme mit zugewanderten Menschen aus Südosteuropa sollen die Einsatzkräfte zuvorderst in Angriff nehmen. Das jedenfalls ist die Idee hinter der gemeinsamen Dienststelle für das Pilotprojekt Integrative Präventionsarbeit (IPA), das seit Ende des 2022 an der Ückendorfer Straße 138 eine Adresse hat.
Doch Anwohner und Passanten klagen seither immer wieder über verschlossene Türen, vermissen feste Büro- und Sprechzeiten und sehen auch sonst kaum einen positiven Effekt. Ausgesprochen verärgert ist nun der Ückendorfer Peter Lindtner zudem darüber, dass seit Wochen gleich neben dem IPA-Büro ein Müllberg immer weiter wächst.
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„Direkt nebenan vor Haus 140 wurden in der ersten Dezemberwoche drei Kühlschränke mit demontierten Kompressoren deponiert, sodass Fußgänger auf den Radweg ausweichen mussten. Nach einer Woche dieses Zustandes wurde weiterer Müll und Unrat dort deponiert, sodass bis zum heutigen Tag der Bürgersteig in der kompletten Breite blockiert ist“, ärgert sich der Gelsenkirchener und schickte Fotos an die Redaktion, die Polizei, die Leitstelle des KOD und an Oberbürgermeisterin Karin Welge.
Denn, so Lindtner weiter: „Es fahren täglich Fahrzeuge der Polizei, des KOD und der Gelsendienste vorbei, der Haufen ist unübersehbar. Ich frage mich daher, sind die Mitarbeiter blind, dass sie diesen Zustand nicht erkennen können? Duldet der KOD mittlerweile solche Vergehen, ist die Ückendorfer Straße von der Politik und der Verwaltung her bereits aufgegeben worden?“.
Der Versuch der Redaktion, bei der Stadt bzw. Gelsendienste nachzufragen, warum der Müllberg auf der Straße immer weiter anwachsen konnte, ob Mülldetektive schon im Einsatz waren, um Verursacher zu identifizieren und wann der Unrat beseitigt wird, blieb erfolglos, da die jeweiligen Presseabteilungen urlaubsbedingt nicht zu erreichen waren.
Peter Lindtner, der sich als Vorsitzender des Gelsenkirchener Kanu-Clubs an anderer Stelle auch schon immer wieder über wilde Müllkippen ärgert und mit dem Vorgehen der Stadt dagegen hadert, wirft der Stadt und ihrer Spitze vor, „die Nöte der Menschen zu ignorieren“ und warnt vor den politischen Konsequenzen, die aus seiner Sicht drohen: „Ückendorf gehört zu den Stadtteilen, in denen die für mich unwählbare AfD die meisten Wählerstimmen erhalten hat. Sollte die AfD hier noch weitere Stimmenzuwächse erhalten, dann haben Sie aktiv dazu beigetragen.“
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Ein Ärgernis sind die wilden Müllkippen übrigens auch mit Blick auf die Finanzen: Für Personal, Fahrzeuge und Geräte sowie die Entsorgung der Abfälle fallen in Gelsenkirchen jährlich Kosten von ca. 1,5 Millionen Euro an.
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