Redakteurin Lokal
Gelsenkirchen. „Fehlt noch ein ganzer Batzen“: Die „Weihnachtsfeier für Alleinstehende“ soll zum 57. Mal stattfinden. Geld dafür ist aber noch nicht zusammen.
Es ist eine ganz besondere Veranstaltung in Gelsenkirchen, die nicht nur ans Herz geht, sondern auch eine lange Tradition hat, die ein verlässlicher Termin für viele einsame Menschen ist: Die „Weihnachtsfeier für Alleinstehende“ des Vereins CVJM Gelsenkirchen-City, die in diesem Jahr zum 57. Mal stattfinden soll. Im vergangenen Jahr hatte es sich bereits angedeutet, nun ist es schlicht spürbar: Den Veranstaltern fehlt Geld, viel Geld, um genau zu sein, mindestens 2000 Euro für das diesjährige Fest, zu dem knapp 130 Menschen erwartet werden.
Der Grund liegt bekanntermaßen auf der Hand: „Die Preise haben dermaßen angezogen“, erklärt der Vorsitzende des CVJM, Ralf Keddigkeit auf Nachfrage der WAZ. „Wir haben viele treue Spender, die uns immer wieder unterstützen, aber die Preissteigerungen, die jeder beim Einkaufen erfährt, treiben die Kosten für diese wichtige Veranstaltung in die Höhe“, so Keddigkeit weiter.
Mit insgesamt 6000 Euro rechnet der CVJM, das sind die Kosten für die Lebensmittel beziehungsweise das Essen, aber auch für die einzeln verpackten Geschenk-Tüten, die Süßigkeiten, Gesundes wie Obst und auch nützliche Dinge für den alltäglichen Gebrauch beinhalten. Große Schätze sollen nicht verschenkt werden, „aber ein kleines weihnachtliches Geschenk gehört nun mal zu einer Weihnachtsfeier dazu“, heißt es seitens des CVJM.
Zu den Hochzeiten der traditionsreichen Feier hätten auch schon mal 180 Gäste teilgenommen, sie kommen aus allen sozialen Schichten, wie Keddigkeit berichtet. Da wären zum einen die Menschen von der Straße, es kämen aber auch immer mehr alte Menschen („Da ist kein Kind in der Nähe“) – und was Keddigkeit teilweise noch mehr „erschüttert“: viele junge Frauen mit ihren Kleinkindern.
Die Weihnachtsfeier für Alleinstehende wird getragen von zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die eben auch an Heiligabend vor Ort sind und mitfeiern. Das muss man wollen und können – „es ist jedes Jahr wieder eine große Herausforderung, genügend Mitarbeiter und Spender zu finden, die diese Veranstaltung vorbereiten und durchführen oder finanziell unterstützen“, weiß Ralf Keddigkeit. Doch bereits im vergangenen Jahr gab es einen großen Zuspruch: „Ich war erstaunt, dass alle Ehrenamtlichen sofort gesagt haben: Natürlich machen wir mit.“
Die Feier ist für die Gäste kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sie beginnt um 19 Uhr, am Ende erfolgt das obligatorische, gemeinsame „Oh Du Fröhliche“ bevor jeder Gast gegen 22 Uhr mit einem kleinen Geschenk verabschiedet wird.
Wer sich bei den Vorbereitungen oder am Heiligen Abend noch einbringen möchte, kann gerne am Freitag, 20. Dezember, um 18 Uhr zum Vorbereitungs-Treffen an der Bokermühlstraße 22 dazustoßen. An der Bokermühlstraße findet am 24. Dezember dann auch die Weihnachtsfeier statt.
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