Lebensgefährliche Drogenjagd auf der A2 bei Gelsenkirchen – WAZ News


Gelsenkirchen-Erle. Mit einem riskanten Stunt hat der Mann versucht, die Festnahme zu verhindern. Folgen: schmerzhafte Blessuren und eine drohende lange Haft.
Mit einem riskanten Stunt auf der Autobahn hat ein mutmaßlicher Drogendealer versucht, sich vor seiner Festnahme zu retten. Er sprang aus dem Auto – und das auf der „Autobahn im fließenden Verkehr“, wie Zollsprecherin Andrea Münch vom zuständigen Dortmunder Hauptzollamt berichtet.
Bei dem Kontrolleinsatz am Dienstag, 15. Oktober, ist den Beamten gegen 20.45 auf der A2 ein SUV aufgefallen, der in Richtung Hannover unterwegs war. Der VW Touran hatte deutsche Kennzeichen, im Wagen saß ein junger Mann.
Die Zöllner, mit mehreren zivilen Fahrzeugen unterwegs, überholten daraufhin den Pkw und signalisierten ihm per LED-Signal „Zoll folgen – Follow me“, den Einsatzkräften auf den Parkplatz Allenstein zu folgen. Der Fahrer tat zunächst auch wie geheißen, von zwei Einsatzfahrzeugen vorne und hinten in die Zange genommen, ging es in der Kolonne Richtung Parkplatz.
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Dann sahen die vorausfahrenden Zöllner plötzlich, dass der Wagen hinter ihnen mitten auf der Fahrbahn kurz zum Stehen kam. Eine zweite Streife des Zolls, die sich hinter dem verdächtigen SUV befand, bemerkte dann, dass die Fahrertür des Pkws offen stand, der Fahrer bei laufendem Motor aus dem Auto gesprungen und zu Fuß geflüchtet war.
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Doch damit nicht genug, wie die Sprecherin sagt. „Der Pkw rollte mit laufendem Motor in Richtung mittlere Fahrspur.“ Ein Zöllner „hechtete“ geistesgegenwärtig in den Wagen und zog die Handbremse an. „Nicht auszudenken, was durch das Verhalten des Mannes alles hätte passieren können“, so Münch weiter. Immerhin geschah das Ganze bei fließendem Autobahnverkehr. Zum Glück hätten die Pendler das eingeschaltete Blaulicht rechtzeitig gesehen, sodass niemand in die Gefahrenstelle rund um die drei Autos gekracht sei. Oder den Flüchtenden respektive Einsatzkräfte angefahren habe.
Der mutmaßliche Drogenkurier kam bei seiner Flucht nicht sehr weit. Die Zollfahnder hatten nämlich nach seinem filmreifen Stunt aus dem Auto direkt die hiesige Polizei alarmiert, die schnell zur Stelle war. Suchtrupps stöberten den Geflüchteten versteckt in einem Gebüsch in der Nähe des Parkplatzes auf. Auf seiner Flucht war er in der Dunkelheit in einen matschigen Graben gefallen, zudem hatte er sich beim Sprung aus dem Auto einige Schürfwunden zugezogen – er wurde festgenommen.
Auf dem Parkplatz Allenstein wurde kurz darauf das Fahrzeug des Mannes untersucht. Im Handschuhfach des VW Touran stießen die Zöllnerinnen und Zöllner auf den Ausweis des 26-jährigen Albaners. Und auf 32 Gramm Marihuana.
Weitaus mehr Drogen befanden sich im Kofferraum des SUV, noch nicht einmal gut versteckt wie beispielsweise hinter den Tür-Verkleidungen, im Reserverad oder ähnlichen Verstecken. Neben einer Mikrowelle standen zwei große Kartons mit 20 Paketen Marihuana, insgesamt knapp 12 Kilogramm.
Die weiteren Ermittlungen führt jetzt das Zollfahndungsamt Essen. Dem Mann droht aufgrund der großen Menge Drogen eine mehrjährige Haftstrafe.
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