Kein WC, kein Waschbecken: So dreist sind Schrotthaus-Vermieter – WAZ News


Gelsenkirchen. Das Interventionsteam EU-Ost war in Gelsenkirchen unterwegs. Ratten, Schimmel, Mängel: Miserabel ist der Zustand der kontrollierten Wohnungen.
Illegale Bauten und unzumutbare Wohnungen mit Schimmel, Schadnagern und Dreck: Das Interventionsteam EU-Ost der Stadt Gelsenkirchen war am 10. Oktober in der Pothmann- und Bismarckstraße unterwegs und hat abermals zahlreiche Mängel festgestellt. Das Team aus Ordnungsamt, Verkehrsüberwachung, Wohnungsaufsicht, Bauordnung, Jobcenter und ELE konnte dieses Mal drei Häuser begehen.
In einem Haus in der Pothmannstraße fielen den Einsatzkräften im gesamten Treppenhaus massive Feuchtigkeitsschäden auf. In den oberen Geschossen war der Putz teilweise großflächig herausgebrochen. Der Schimmel zeigte sich an vielen Stellen, an Fenstern und Eingangstüren war das Glas herausgebrochen. In einer Wohnung waren keinerlei Sanitäranlagen (kein WC, kein Waschbecken, keine Dusche) vorhanden. Die Wohnungsaufsicht wird gegen den Vermieter aufgrund der Vielzahl von Mängeln ein Verfahren einleiten.
Bei der Erdgeschosswohnung liegt nach Angaben der Stadt der Verdacht auf Mietpreisüberhöhung nahe. Die Wohnungsaufsicht wird gegen den Vermieter die Einleitung eines Verfahrens wegen Mietwucher prüfen, wie die Verwaltung ankündigte. Der Hinterhof war stark vermüllt. Gelsendienste wird hier ein Verfahren wegen Müll auf einer Privatfläche einleiten. Die ELE sperrte wegen Zahlungsrückständen einen Strom- und Gaszähler ab.
Dasselbe tat der Energieversorger auch in Häusern an der unteren Bismarckstraße. Da in einem Haus außerdem eindeutige Ratten-Spuren im Keller und im Hinterhof gesichtet wurden, wird der Eigentümer aufgefordert, einen Schädlingsbekämpfer kommen zu lassen. Weil Unrat, Möbelstücke, Müllsäcke und überfüllte Mülltonnen im Hinterhof zu entdecken waren, leitet Gelsendienste ein weiteres Verfahren wegen Müll auf Privatflächen ein. Zusätzlich wird die Wohnungsaufsicht den Eigentümer wegen diverser Mängel im Treppenhaus zur Mängelbeseitigung auffordern.
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An der Bismarckstraße fehlten außerdem Treppen-Geländerstäben. Zwei illegal errichtete bauliche Anlagen im Hinterhof dürfen nicht mehr genutzt werden. Da die baulichen Anlagen vermutlich nicht genehmigungsfähig sind, wird der Eigentümer zum Rückbau aufgefordert. Illegal war auch die Zusammenlegung zweier Wohnungen im ersten Obergeschoss. Auch hier erfolgte eine Nutzungsuntersagung.
Aus dem Nachbarhaus an der Bismarckstraße war ein Leistungsbezieher unbekannt verzogen. Das Jobcenter zahlte weiter – aber damit ist nun Schluss. Die Wohnungsaufsicht wird den Eigentümer zudem aufgrund von Feuchtigkeitsschäden in einer Wohnung zur Mängelbeseitigung auffordern. Illegale bauliche Änderungen stellte die Bauordnung auch hier fest.
Der Verkehrsüberwachungsdienst sprach im Umfeld der überprüften Objekte insgesamt 25 Verkehrsverwarnungen aus. Zwei Fahrzeuge wurden abgeschleppt – einmal wegen Verkehrsbehinderung, einmal wegen fehlenden Versicherungsschutzes
Von 32 Wohnungen konnten 17 begangen werden. Sechs Personen wird ein Meldeversäumnis vorgeworfen. Insgesamt wurden 28 Personen von Amts wegen abgemeldet.
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